Optimale Sanierungsfahrpläne für Mehrfamilienhaus-Portfolios (OptiPort)
Entwicklung eines Tools zur Bestimmung von optimalen Sanierungsfahrplänen von Mehrfamilienhaus-Portfolios von Wohnungsunternehmen für die praktische Entscheidungsunterstützung.
Zusammenfassung
Der Wohngebäudesektor spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045. Wohnungsunternehmen tragen maßgeblich zur Erfüllung der spezifischen Klimaziele dieses Sektors bei, da sie ihre gesamten Immobilienportfolios bei energetischen Sanierungen und dem Austausch von Heizungsanlagen im Blick behalten. Allerdings fehlt es ihnen häufig an einer strukturierten Vorgehensweise zur Entwicklung einer umfassenden Sanierungsstrategie. Bestehende Tools am Markt sind oft praxisfern und können die individuellen Anforderungen der Unternehmen nicht ausreichend berücksichtigen. Darüber hinaus werden Sanierungsentscheidungen durch äußere Rahmenbedingungen wie finanzielle Budgets, begrenzte Fachkräfteverfügbarkeit und systemische oder regulatorische Anforderungen des Energiesektors erschwert.
Im Projekt OptiPort wird gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft ein innovatives Tool entwickelt, das Wohnungsunternehmen dabei unterstützt, optimierte Sanierungsfahrpläne für ihre Mehrfamilienhaus-Portfolios zu erstellen. Diese Fahrpläne zeigen detailliert auf, welche Maßnahmen an welchen Gebäuden zu welchen Zeitpunkten umgesetzt werden sollten, um vorhandene Ressourcen und Kapazitäten bestmöglich zu nutzen. Die Berücksichtigung unternehmensspezifischer Rahmenbedingungen und die enge Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft sollen sicherstellen, dass das Tool möglichst praxisnah, modular anpassbar und robust gegenüber Unsicherheiten ist.
Der Lehrstuhl für Operations Research leistet einen zentralen Beitrag zur methodischen Fundierung des Projekts. Dies umfasst Unterstützung bei der Identifikation der Kernprobleme der beteiligten Wohnungsunternehmen und der Entwicklung eines zugrunde liegenden Optimierungsmodells. Das zu entwickelnde Optimierungsmodell weist durch die gleichzeitige und gekoppelte Betrachtung vieler Gebäude und Zeitperioden eine hohe Modellkomplexität sowie -größe auf. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden spezifische algorithmische Ansätze, wie beispielsweise geeignete mathematische Modelldekompositionen, entwickelt. Sie sollen eine effiziente und zeitnahe Lösung ermöglichen, sodass das Tool auch bei umfangreichen Portfolios praktisch einsetzbar bleibt.